Leopold Weinfurter
Kaufmännischer Angestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Leopold Weinfurter wurde am 22.5.1895 in Wien geboren. Er war kaufmännischer Angestellter. Von 1919 - 1934 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an.
Leiter einer kommunistischen Betriebszelle
1939 wurde Leopold Weinfurter Mitglied der KPÖ. Er leitete eine kommunistische Betriebszelle in den Brown-Boveri-Werken (Wien-Favoriten).
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 29. 4. 1941 wurde Leopold Weinfurter verhaftet und am 18. 11. 1942 gemeinsam mit Johann Friedrich und Karl Krivanek (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„(…) hat von Herbst 1939 bis Ende 1940 in Wien eine sehr umfangreiche kommunistische Tätigkeit entfaltet.Diese erstreckte sich besonders auf die Wiener Brown-Boveri-Werke, in denen er seit 1938 als Pförtner beschäftigt war. Er wurde von der in diesen Werken tätigen Anna Muzik (…) für die illegale Mitarbeit gewonnen. Er wurde durch sie veranlasst, einen monatlichen Beitrag von 70 Pfg. bis 1. – RM für die KPÖ zu leisten. (…) Etwa im November 1939 lernte Weinfurter durch die Muzik den kommunistischen Funktionär Johannes Blaho und durch diesen dessen Stellvertreter Alfred Lochay kennen.“
Gedenktafel
Sein Name steht auf der Gedenktafel in Wien 10 (Gudrunstraße 187), wo sich seinerzeit die Brown-Boveri-Werke befanden.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien